  
LABIBLIA-Gebetskerze angezündet von * * * für am heutigen Tag im Jahr 1884 wurde Max Brod geboren, ein Gebet von ihm
Im Namen des barmherzigen Gottes. Amen. "Ich bin entschiedener Monotheist, glaube daher an einen unendlich gütigen und in jeder Hinsicht vollkommenen Gott, der den Kosmos geschaffen hat, in dem wir leben und einem sich allmählich für uns enträtselnden Sinn zustreben, der uns heute nur in dunklen Umrissen und oft von Bösem getrübt halb erkennbar ist. Am deutlichsten finde ich diesen Glauben bei Moses und den Propheten, Jesaias und den andern, bei Platon und Goethe ausgesprochen. Die Neubegründung des jüdischen Staates erfüllt mich mit den innigsten Hoffnungen, Gerechtigkeit und Liebe für alle Kreaturen muß das Ziel sein. Dabei darf eines nicht vergessen werden: Die Zweigeleisigkeit der noch höchst unvollkommenen menschlichen Natur. Es gibt, wie ich im Schlußkapitel meiner Autobiographie "Streitbares Leben" ausgeführt habe: edles und unedles Unglück. Das edle Unglück (z.B. der Tod, die Vergänglichkeit unserer besten und heißesten Gefühle, Nicht-Höchstfähigkeit unseres Denkens) ist unabwendbar. Das unedle (z.B. Krieg, soziale Ungerechtigkeit, materille Not) ist abwendbar, heilbar, kann (und muß daher) mit aller Kraft bekämpft werden. Dem edlen Unglück gegenüber ist Demut die uns angemessene Haltung, dem unedlen gegenüber müssen wir äußerste Energie und unsere Willensfreiheit gebrauchen. Die daraus entstehenden Konflikte in der Menschenseele - sind unsere Aufgabe, die wir in naher und ferner Zukunft zu bewältigen haben." (Max Brod, geboren 1884; deutscher, vom Expressionismus beeinflußter Erzähler (mit Franz Kafka befreundet, dessen Werke er herausgab) sandte dieses Bekenntnis aus Tel Aviv) Christus, König aller Länder, aller Völker, aller Zeit, froh soll alle Welt Dir singen: Hochgelobt in Ewigkeit. Amen.
Diese Kerze brennt seit 18.04.2025.
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